Geschichte der Faustballabteilung
Faustball steht etwas im Schatten der dominanteren Mannschafts-Ballsportarten wie Handball, Basketball, Volleyball oder Fußball, insbesondere auch deshalb, weil dieser Sport in den Schulen wegen seines Platzbedarfes bei 2 Mannschaften zu je 5 Personen (Spielfläche in der Halle mindestens 20 m x 40 m, im Freien 20 m x 50 m) eher dem Vereinssport überlassen wird. Dieser findet in der Regel außerhalb der Schulzeiten, in den Abendstunden oder über das Wochenende statt.
Was man aber wissen sollte: Faustball ist eine der ältesten Sportarten der Welt. Geschichtlich wurde das Faustballspiel erstmals auf einer Gedenkmünze des römischen Kaisers Gordianus aus dem Jahr 240 n. Chr. dargestellt.
In Rottenburg wurde auch seit "eh und je" Faustball, insbesondere bei den Turnern, gespielt. Protokollarisch tauchte diese Sportart allerdings in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts auf. Faustball wurde in der alten Turnhalle gespielt, indem man zwischen 2 Pfosten ein Seil spannte. Die rückwärtigen Auslinien wurden durch die Tribühne auf der einen und den Ausschankschalter auf der anderen Seite eingegrenzt. Im Freien spielte man noch auf dem Rasen hinter der ehemaligen Stadiontribühne, dort wo heute die Otto-Locher-Sporthalle steht.
Eine spürbare personelle Belebung erhielt die Faustballabteilung im Jahre 1962, als die Polizeibeamten des Verkehrszuges vom Schadenweilerhof mit Walter Thomma in den Turnverein eintraten. Erster Abteilungsleiter wurde Walter Mohr, dem bis zum heutigen Tag Siegfried Schiebel, Karl-Heinz Maurer, Klaus Hummel und Egon Hartrampf folgten.
Zahlreiche Turniere in Rottenburg und in der Schweiz (Rüti und Dürnten), nach dem Tode von Faustballkamerad Robert Teufel "Robert-Teufel-Gedächtnisturnier" genannt, wurden mit vielen Faustballmannschaften aus dem "Ländle" in der damaligen Hohenberghalle durchgeführt. Das letzte und gleichzeitig 30. Turnier wurde als Jubiläumsturnier in eben dieser Halle, die daraufhin der Volksbank-Arena weichen musste, durchgeführt. Zu den Mannschaften gehörten neben auswärtigen Freunden auch eine des Vorstandes/Ausschusses unseres Vereins.
In vielen Rundenspielen der württ. Faustballligen versuchten sich die Rottenburger auf dem Feld und in der Halle und konnten im Jahre 2010 sogar einmal Landesliga-Meister in der Halle werden. Ansonsten "pendelte" man in den Ranglisten auf und ab - ja, Faustball war meist doch auch ein Vereins- und Familiensport. Diese Betätigung war oberste Priorität.
In den letzten Jahren allerdings, besonders auch durch unsere Freunde der Freiwillgen Feuerwehr Lustnau, wurde unsere Abteilung auf ein "kampfstarkes" Niveau gebracht. So haben wir uns nach einigen Jahren Turnier-Abstinenz wieder in die Arenen aufgemacht.
Bemerkenswert ist auch die Tatsache, dass Frauen bei uns mittrainieren und feste Bestandteile unserer Abteilung sind.
Ganz stolz dürfen wir sein, dass wir in 2015 im Zuge der Integrationsbemühungen 7 ausländische Freunde aus dem Iran und Irak, aus Afghanistan, Serbien und Syrien, die bei uns Asyl suchen, im Training haben. Neben der deutschen Sprache, die sie in den Kursen besuchen, lernen sie so auch die Sportart und die deutschen Sportbegriffe - so ganz nebenbei - kennen.
Zum Training kommen unsere Sportler/innen zu etwa einem Drittel aus dem engeren Rottenburger Stadtbereich und der deutlich größere Anteil aus dem Raum Tübingen, auch aus Hechingen, Kusterdingen bis nach Pfullingen.
Die Abteilungsleitung wurde in 3 Funktionen aufgeteilt: Peter Gerhardt für den sportlichen Teil, Karl-Heinz Maurer als technischer Leiter und Egon Hartrampf als Sprecher und Ausschussmitglied im Hauptverein.