SportInform 2019

53 Sport für eine ganze Stadt | Sport Inform 2019 | TVR-Impressionen Teilnehmer*in so effektiv wie möglich Übungen anzubieten, individuell zu fördern und die Tagesform zu berück- sichtigen. Gruppe 1 hat in ihrer Zusam- mensetzung die Möglichkeit, Übungen gemeinsam oder in Kleingruppen auszuführen. Gruppe 2 ist individueller in den Gegebenheiten: Hier gilt es immer wieder, manchmal recht spontan, eine Lö- sung für eine Herausforderung zu suchen – das gelingt erfreulich oft. Manche Teilnehmer*innen haben das Pech, weitere Schlaganfälle hinnehmen zu müssen. Mühsam erarbeite Fortschrit- te sind buchstäblich auf „einen Schlag“ zunichte gemacht. Der neue Anfang ist besonders schwer. Dass es überhaupt Weiterent- wicklung gibt, gelingt nur, weil die Teilnehmer*innen mit all ihrer Geduld, ihrem Lebenswillen und der nicht enden- den Hoffnung auf Besserung oder Verbes- serung sich immer wieder auf den Weg machen, die Reha-Termine einzuhalten. Dies ist vielleicht auch ein Grund, weshalb die Verbundenheit der Teilnehmer*innen in den Reha-Gruppen besonders hoch ist. Mitgefühl, Anteilnahme, Trost und Ermun- terung gehören zu diesen Terminen und eine gehörige Portion Humor ebenfalls. Meinen größten Respekt für JEDE und JEDEN, die*der sich immer auf den Weg macht, um Bewegung zu erfahren und auch besonders für die, deren Fortschrit- te kaum spürbar sind und die trotzdem immer wieder neu beginnen und nicht aufgeben. Beide Gruppen lieben Zusammenkünfte „nichtsportlicher Art“: Unsere obligato- rische Fasnetsfeier am Schmotzigen war wieder sehr singfreudig – immerhin gibt es zwei Akkordeons zur Unterstützung, der Sommertreff im Schänzle bei Kaffee und Kuchen, und natürlich das Weihnachts- essen, diesmal in der Sportgaststätte in Oberndorf. Annette Diemer & Anna Henkel Sport nach Krebs Im Dezember 2018 beendete Gretel Wullrich nach 40 Jahren ihre Übungsleitertätigkeit. Gretel Wullrich, selbst aus einer sportlich aktiven Familie stammend, konnte nicht anders, als genau das weiter zu leben. Als junge Mutter und Mitgründerin vieler Vereinsinitiativen (Mutter-Kind-Turnen, Spiel und Sport für Kinder, Kooperation Schule-Verein) zeigte sie auf, wie mit ihrer Familie auch die sportliche Weiterentwick- lung im TVR voranschritt. Im Jahr 2001, nach eigener Erkran- kung und Gesundung, besuchte sie die Weiterbildung in Isny „Sport nach Krebs“. Anschließend lag ihr die Gründung einer Reha-Gruppe am Herzen, da es solch ein Angebot in Rottenburg nicht gab. Über direkte Ansprache betroffener Frauen stieg die Teilnehmerzahl von anfänglich drei im Gründungsjahr 2002 Reha-Sport Reha-Sport

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