Sport Inform 2017

46 Sport für eine ganze Stadt | Sport Inform 2017 | TVR-Impressionen 47 Sport für eine ganze Stadt | Sport Inform 2017 | TVR-Impressionen Koronarsport Koronarsport ist keine fernöstliche Kampfsportart, sondern Hilfe zur Selbst- hilfe. Nach dem Programm der WHO gibt es einen Zeitplan zur umfassenden Rehabilitation nach einem Herzinfarkt. Nach der Akutbehandlung im Kran- kenhaus und in der Reha-Klinik folgt die ambulante Nachsorge, bei der auch sportliche Betätigung eine wichtige Rolle spielt. Aber nicht nur Infarktgeschädigte oder -gefährdete, auch Bypass- oder Herzklappen-Operierte oder an Angina Pectoris Erkrankte können durch gezielte Präventiv- und Rehabilitationsmaßnah- men ihre Gesundheit verbessern und stabilisieren. Je nach Belastbarkeit werden Teilnehmer in die Übungs- oder Trainingsgruppe aufgenommen. Die Herzsport-Stunden werden von speziell ausgebildeten Übungsleiterinnen angeleitet. Dies sind derzeit Dagmar Held, Evi Stehle, Annette Diemer und Ulrike Pfeffer. Außerdem ist bei jeder Übungsstunde ein Arzt anwe- send. Für die Teilnahme ist eine ärztliche Verordnung mit Bestätigung der Kran- kenkasse notwendig, eine Teilnahme auf Selbstkosten ist ebenfalls möglich. Eine Trainingsstunde beinhaltet in der Regel Übungen zum Aufwärmen, kleine Spiele, Koordinationsübungen sowie Gym- nastik mit verschiedenen Kleingeräten zur Kräftigung und Verbesserung der Beweg- lichkeit. Im Sommer finden die Übungs- stunden vorwiegend im Freien statt. Natürlich gibt es bei uns auch außer- sportliche Aktivitäten, dazu gehören das monatliche Einkehren nach dem Sport im FC-Heim, ein Grillfest im Sommer sowie eine Weihnachtsfeier. Vielen Dank an alle Organisatoren, Helfer und unsere Musikerin. Seit Januar 2016 werden wir von Adi Zadach-Schäfer unterstützt. Sie hat die Verwaltungsaufgabe zwischen TV und der Abteilung für Koronarsport übernommen. Ulrike Pfeffer Sport nach Schlaganfall Wenn wir uns donnerstags auf den Weg, machen „unsere Schlagis“ zu bewe- gen, bemerken wir immer wieder, wie anders sich diese Stunden zum regulären Sportpark-Geschehen präsentieren. Der Sportpark wird meist aus Gründen von Fitness, Gewichtsabbau, Ausdauer- schulung oder Entspannung besucht. Es gibt viele Möglichkeiten als Einzelner oder in der Gruppe sich diese Wünsche zu erfüllen. Und dann, mittendrin, die Reha- Teilnehmer. Sie kommen nicht aus freiem Entschluss, sondern sie müssen und wollen sich ihren Einschränkungen stellen. Hier kommen Menschen zusammen, deren Gemeinsamkeit (unter anderem) ein Krankheitsbild ist. Darüber hinaus ist gegenseitiges Wohlwollen und Mitgefühl ein weiteres Bindeglied für alle Teil- nehmer. Fortschritte werden mit Freude bedacht und Rückschläge mit Anteilnah- me begleitet. Wir sind immer wieder tief beeindruckt, wie regelmäßig, willensstark, fröhlich und diszipliniert geübt wird. Reha-Sport Die Anforderungen, die innerhalb einer Gruppe durch die Teilnehmer entstehen, können die Stundenbilder sehr beeinflus- sen. Dadurch gibt es auch Raum für per- sönliche Bewegungsangebote, individuelle Förderung mit gezielten Übungen. Die Fröhlichkeit kommt nicht zu kurz, im Gegenteil: Gesang und die Lachmuskeln wurden bei der traditionellen Fasnetsfeier kräftig trainiert. Der Gründer der Schlag- anfallgruppe, Karl Vollmer, wurde mit großem Dank an seinem 90. Geburtstag im März bei einer gemeinsamen Feier im Wolfgang-Schweikert-Raum geehrt. Ein Sommer-Kaffeetreff in der Hofschuir, ein Weihnachtsessen im Rössle in Oberndorf inklusive Nikolausbesuch von…– tja, das wird weiterhin nicht verraten – boten weitere Möglichkeiten zum geselligen Beisammensein. Seit diesem Jahr gibt es ein REHA-Shirt mit Vornamen für alle Vereinsmitglieder der Reha-Sport-Abteilung Anna Henkel Sport nach Krebs Wie schon im letzten Jahr berichtet: Seit März 2015 gibt es ein weiteres Sport- nach-Krebs-Angebot im TVR. Innerhalb eines Jahres hat sich die Teilneh- merzahl verdoppelt – in der Regelstunde ein Grund zur Freude, in diesem Bereich leider nicht, denn jedes neue Mitglied hat seine Erfahrungen mit Krebs gemacht. Das Einzugsgebiet reicht über Bühl, Bieringen, Entringen, Wendelsheim, Bondorf bis Rottenburg und zeigt: Es gibt Bedarf an Rehasport, und die Teilnehmer nehmen längere Anfahrten in Kauf, um im geschützten Rahmen ihren sportlichen Tätigkeiten nachzugehen. Unser „Herrenanteil“ ist erstaunlich groß – immerhin ein Drittel der Gruppe. Kein übertriebener Ehrgeiz, jeder Fort- schritt schenkt Freude, und wenn es mal nicht so gut läuft, sieht es nächste Woche wieder anders aus. Das Gefühl, Teil einer Gemeinschaft und nicht nur Teilnehmer zu sein, wuchs und dadurch entstanden kleine außersportliche Aktivitäten. Zur Sommerpause galt es Ku- chen und Eis im Schänzle zu genießen und auf Wunsch der Gruppe, ein gemeinsames Jahresabschlussessen einzunehmen. Die- sem Wunsch der Teilnehmer komme ich gerne nach, denn die soziale Einbindung ist ein wichtiges Kriterium für Zufrieden- heit in und mit der Gruppe. Die Kooperation mit Gretel ist wunderbar. Unsere beiden Gruppen profitieren immer wieder davon, ab und zu eine andere Leitung zu erleben und zu wissen: Es gibt keine Ausfälle, da wir uns gegenseitig vertreten und absprechen. Anna Henkel Reha-Sport Reha-Sport Hilfe zur Selbsthilfe und Training der Lachmuskeln Annette Diemer annette-diemer@t-online.de 07472/281122 Kontakt zur Abteilung Reha-Sport Gründer der „Schlagis“ wurde 90: Karl Vollmer Gleichgewichtsübungen – ganz schön wackelig

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